Rascheln im Hintergrund
Eine SehnsuchtEine Sehnsucht nach etwas, was damals (leider!) nicht in ausreichendem Maße vorhanden, verfügbar war - aus welchen guten (und nicht so guten, nicht so schönen) Gründen auch immer. Etwas, was unsere "wichtigen Anderen" - zum Beispiel unsere Eltern - nicht geben konnten, weil es ihnen nicht möglich war. Vielleicht aufgrund der eigenen damaligen An- oder sogar Überforderungen ihres Lebens - oder einfach nur "bad luck". Möglicherweise waren die "wichtigen Anderen" verfügbar, doch für uns nicht "zugänglich", gut erlebbar, weil etwas anderes in unserem so jungen Leben viel "Aufmerksamkeit" einforderte - zB eine schwere Erkrankung, Verluste. Trockene KüheEiner meiner Mentoren, der Psychotherapeut Norbert Neuretter, hat dieses "Phänomen" in seinen Psychodrama-Gruppen prägnant als "trockene Kühe melken" bezeichnet. Wir suchen, fordern sehnsüchtig bei(m) anderen "Milch" - metaphorisch für das Elixier ungestillter Bedürfnislagen - wir melken und melken, doch das, wonach wir suchen, das gibt es (leider!) nicht mehr oder hat es womöglich nie gegeben. Wir suchen etwas, was nicht mehr auf diese ganz spezielle, ersehnte Art und Weise von damals gestillt werden kann, weil die Zeit, wo wir "es" gebraucht hätten vorüber, abgelaufen ist - unwiederbringlich. Zuwendung und TrostDas ist traurig - keine Frage! Doch es könnte durchaus erleichternd sein, Beziehungen - u.a. zu unseren Eltern - entlasten, wenn wir - in einem ersten Schritt - bemerken, wo wir noch immer "trockene Kühe melken" und stattdessen der Traurigkeit über den Verlust - der mit der Unwiederbringlichkeit einhergeht - mehr Raum geben. Uns der bedürftigen Seite in uns zuwenden und ihr ein wenig Trost spenden - ab und an. Geteilte TränenManchmal - nicht immer (!) - könnte es hilfreich sein gemeinsam zu forschen, einen neutralen Gesprächspartner zu haben, um derartige Dynamiken für sich zu erkennen - Trost zu erfahren oder - nicht mehr, aber auch nicht weniger - "geteilte Tränen" (Bateson, 1975): "Was ein Mensch für einen anderen tun kann, ist nicht viel, aber wahrscheinlich hilft es manchmal dem Geholfenen, wenn sich der Helfer im klaren ist, wie wenig Hilfe gegeben werden kann. Etwas zeitweiliger Schutz vor den kalten Winden einer kranken Zivilisation, einige geteilte Tränen und Lachen, das ist alles." Quellen
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AusrichtungIn diesem Blog verschriftliche ich hilfreiche Impulse im Zusammenhang mit meiner Tätigkeit im Life- & Business-Coaching, Counseling, Sparring: Persönliche Erlebnisse, Inspirationen, konkrete Anregungen für Ihren persönlichen Weg der Selbstsorge und ein gutes Miteinander.
Falls Sie lieber hören, statt lesen - gerne! Ausgewählte Beiträge stehen Ihnen auch im OriginalWerk Podcast "Selbstsorge-Impulse" zur Verfügung. Informationen zum Angebots-Spektrum von OriginalWerk, sowie meinem Hintergrund finden Sie unter:
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