Die Paradoxie der Veränderung

Wenn es eng wird

Wie kommst du wieder in "die Weite", wenn es eng wird? Wenn es "eng" wird - zB konflikthaft - mit Arbeitskolleg*innen, in der Partnerschaft, mit den Kindern - in der Beziehung zu dir selbst, wenn du unter Druck bist - in der (zu hohen) Anforderung - vielleicht sogar Überforderung.

​Der Gestalttherapeut Arnold Beisser (1970) beschreibt in seinem Artikel "Paradoxical Theory of Change" ein interessantes Phänomen.

Change occurs when one becomes what he is, not when he tries to become what he is not.
Arnold Beisser, Gestalttherapeut, 1925 - 1991

Firm footing to move

Beisser beschreibt dieses wie folgt: "Change occurs when one becomes what he is, not when he tries to become what he is not. Change does not take place through a coercive attempt by the individual or by another person to change him, but it does take place if one takes the time and effort to be what he is -- to be fully invested in his current positions. [ ... ] The premise is that one must stand in one place in order to have firm footing to move and that it is difficult or impossible to move without that footing."

Ein mutiges "Ja"

Vielleicht hilft es, in einem ersten kleinen Schritt - und dieser könnte ja nach Aristoteles unter Umständen (nicht immer!) bereits "die Hälfte des Ganzen" sein - bedingungslos und mutig "Ja" (!) zu sagen. "Ja", zum "unangenehmen Konflikt" (wer weiß wofür dieser gut sein wird) zu den damit einhergehen "inneren Regungen". "Ja", zur eigenen Überforderung, zu den Gefühlen des Ärgers, der Wut oder möglicherweise sogar der Angst, die aufkommt, wenn es "eng" wird. Ein "Ja", das uns womöglich wieder ein wenig Halt gibt, ein "mitfühlendes, stärkendes "Ja" zu sich selbst - ein "firm footing to move".

Ein sicherer Rahmen

Ein sicherer, vertrauensvoller und professioneller Rahmen - zB im Coaching-Setting - kann hilfreich sein, um diesen ersten kleinen Schritt der Akzeptanz zu gehen, um wieder in Bewegung zu kommen: Von der "Enge" in die "Weite".

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Quellen

• ​Beisser, A. (1970). The Paradoxical Theory of Change. Gestalt Therapy Now, ed. J. Fagan & I.L. Shepherd, Harper & Row, New York