Verletzlichkeit

Teil unseres Lebens

Wie gehen wir mit unserer eigenen Verletzlichkeit um - der körperlichen und/oder seelischen -, wenn wir "harte Zeiten" durchmachen? Verletzlichkeit - "Schwäche", persönliche Schwierigkeiten, Hilflosigkeit, Krankheit, erlebte Restriktionen, etc. - gehört zu unserem "Menschsein" dazu und wird gerne - aus guten Gründen nachvollziehbar - "verborgen". Obwohl diese "Verletzlichkeit" ein Teil unseres Lebens ist, fällt es uns oft recht schwer uns diese einzugestehen, sie überhaupt zu bemerken oder in weiterer Folge "anzunehmen". Dem "eigenen Schmerz", der Verletzung "Raum" zu geben, diesen zu artikulieren. Die "Gefühlstür" - symbolisch gesprochen - nicht sofort zuzuschlagen, sondern sie bewusst eine Zeit lang offen zu lassen, die "Verletzlichkeit" und das damit verbundene persönliche Erleben zuzulassen - aufrichtig sich selbst gegenüber zu sein.

"Obwohl 'Verletzlichkeit' ein Teil unseres Lebens ist, fällt es uns oft recht schwer uns diese einzugestehen, sie überhaupt zu bemerken oder in weiterer Folge "anzunehmen".
Gregor Butz

Der Verletzlichkeit Raum geben

Müssen wir weiter "Ja" sagen, obwohl wir vielleicht schon länger "Nein" meinen? Dürfen wir das überhaupt und wenn ja, mit welchen Konsequenzen rechnen wir? Müssen wir vermeintlich "Stärke" zeigen, "drübergehen", unsere eigene Verletzlichkeit vielleicht sogar nivellieren - auf das "gewünschte", "antizipierte" oder "sozial akzeptierte Niveau"? Oder sollten gar die anderen unsere "Verletzlichkeit" unangezeigt erkennen - gerade die besonders Nahestehenden - und uns sofort möglichst hilfreich zur Seite stehen, wissen was für uns jetzt "gut" wäre - im Sinne eines "Outsourcing"-Arrangements? Hohe Anforderungen, ich würde sogar sagen, manchmal möglicherweise Über-Forderungen für unsere Mitmenschen.

Mit welchen Risiken wäre das Zeigen der eigenen Verletzlichkeit für uns und unsere "wichtigen Anderen" möglicherweise verbunden? Und vor allem: Mit welchen potentiellen Chancen?

Vertrauensvoller Rahmen

Ein sicherer, vertrauensvoller und professioneller Rahmen - zB im Coaching-Setting - bietet Möglichkeiten der eigenen Verletzlichkeit - nicht immer, aber immer mal wieder - ein Stück weit mehr Raum zu geben: The proof of the pudding is in the eating!